Dienstag, 30. August 2005

Zwei Liebende...

Zwei Liebende im Glück bilden einen Laib,
einen einzigen Tropfen Mond im Grase,
führen zwei Schatten spazieren, die sich vereinen,
lassen eine unbeschäftigte Sonne zurück in einem Bett.

Von allen Wahrheiten gehört ihnen der Tag:
nicht Garn hat sie gebunden, aber ein Duft vereint,
zerpflückt haben sie den Frieden nicht und nicht die Worte.
Das Glück ist ein durchsichtiger Turm.

Luft und Wein sind der Liebenden Begleiter,
die Nacht beschenkt sie mit seligen Blumenkronen,
und Anspruch haben sie auf alle Nelken.

Zwei Liebende im Glück kennen weder Ende noch Tod,
solange sie leben, werden sie vielfach geboren und sterben,
in ihnen wirkt Natur in ihrer Ewigkeit.

(Pablo Neruda)

Anmerkung: Gleiches gilt natürlich auch für den Beitrag von Steffi Bilaudelle !

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